• Titel: Claire, Rose, Blanche – James Ensors Bildstrategien in Liebesgärten, Nymphenbildern und dem Spätwerk
  • Urheber: Dinter, Ina [ Autor/In ]
  • Erschienen: KU.opus - Hochschulschriftenserver der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, 2015-09-29
  • Sprache: Deutsch
  • Schlagwörter: James ; Liebesgarten <Motiv> ; Ensor ; Nymphe <Motiv>
  • Beschreibung: In unzähligen Büchern zu diversen Themen der Kunstgeschichte fehlt ein Kapitel über James Ensor. Dies ist hauptsächlich auf die schlechte Erforschung seines komplexen Spätwerks aus dem 20. Jahrhundert zurückzuführen. Erstmals liegt mit dieser Arbeit eine umfassende Studie der über dreißig Jahre umfassenden Schaffensphase und deren Neubewertung vor. Eine Neubestimmung der Persönlichkeit des Künstlers, seiner Sozialisation und des künstlerischen Netzwerks bildet die Grundlage der Ausführungen, die einen wortgewandten Ironiker offenbaren, der seine Position in der Kunstwelt im 20. Jahrhundert neu bestimmt. Im Fokus stehen die Werkgruppen der Liebesgärten und Nymphenbilder, die zwischen Mittelalter, Rubens, Watteau und den utopistischen Wunschbildern des 19. Jahrhunderts kunst- und geistesgeschichtlich kontextualisiert werden. In eine spezifische moderne Tradition stellt den Künstler die Strategie der Wiederholung, die als Verfahren die abstrakten Qualitäten der Motivbearbeitung in den Vordergrund rückt. In Versionen und Varianten reflektiert Ensor über Originalität und Serialität und die Bedeutung und Möglichkeiten der Malerei. Er experimentiert mit Bildmedien und Stil, und lässt den Zufall in seine Kunst einfließen. Die iterative Struktur des Spätwerks mit seinen vielfältigen interikonischen Bezügen wird an hochironischen Selbstportraits und animierten Stillleben verdeutlicht. In den Liebesgärten besteht ein Missverhältnis zwischen Bildthema und -aussage, was die gängige biographistische These von einem Paradies, das Ensor sich eingerichtet habe, widerlegt. Bildimmanente Brüche zeigen sich in der Addition grotesker Gestalten in ein ansonsten harmonisches Ambiente, der Verknüpfung von Liebe mit Narrheit, und in kitschigen Elementen wie Nippes-Figuren als Teil der Bildnarrative. Als grundlegendes strukturelles Merkmal des Spätwerks wird die Ironie bestimmt, die schon früh Ensors zitierenden Rückgriff auf die Kunstgeschichte prägt. Die Kritik an der Gesellschaft ist entgegen dem träumerisch-verspielten ersten ...
  • Kommentar: Diese Datenquelle enthält auch Bestandsnachweise, die nicht zu einem Volltext führen.
  • Medientyp: Elektronische Hochschulschrift; E-Book; DoctoralThesis
  • Datenquelle: BASE - Bielefeld Academic Search Engine , KU.opus - Hochschulschriftenserver der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt